Pilze gegessen
- hahnclan
- 8. Juni 2017
- 2 Min. Lesezeit
Heute lief mal so gar nichts nach Plan. Meine zwei konnten es mal wieder gar nicht erwarten, nach draußen zu kommen. Also durften sie schon mal voraus gehen. Es ist ja komplett eingezäunt und ich komme ja gleich hinterher.... Doch was sehe ich da...? Was essen die zwei denn da drüben auf der Wiese...?? PILZE???!!!
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie geschockt ich war, als ich realisiert habe, dass sie tatsächlich Pilze von unserer Wiese im Mund haben. Jonathan hat sofort alles ausgespuckt als ich ihnen gesagt habe, dass das nicht gegessen werden darf. Felicia hatte den Mund noch voll und hat mich nur ganz erschrocken angeschaut. Nachdem ich ihren Mund auch "ausgeputzt" hatte sind wir sofort wieder ins Haus und ich hab mich erst mal ans Telefon gehängt. Giftnotruf, Kinderarzt, Krankenhaus, Hausarzt, Apotheke,... irgendwie erreicht man in solchen Situationen immer gar niemanden. Schrecklich. Im Endeffekt war es mir dann doch alles zu unsicher und ich bin mit den beiden ins Krankenhaus gefahren. Natürlich kurz vor dem Mittagsschlaf.
Im Krankhaus wollten die natürlich wissen was für ein Pilz das war. Ich war zum Glück noch so schlau und hab einen mit eingepackt. Aber in der Klinik wusste auch niemand um welchen Pilz es sich genau handelt. Einige Schwestern durchwälzten Bestimmungsbücher aus der Apotheke, andere versuchten weiter über diverse Gifthotlines einen Pilzbeauftragten zu erreichen. Sogar ein bereits pensionierter Arzt der wohl in der Nähe wohnt wurde versucht zu erreichen, da dieser sich wohl sehr gut mit Pilzen auskennt. Alles erfolglos.
Meine zwei waren mittlerweile seit einigen Stunden in Gitterbetten eingesperrt, an diversen Geräten angeschlossen und dürfen bis zu Klärung weder Essen, noch Trinken. An Schlafen ist natürlich auch nicht zu denken. Das letzte was sie zu trinken bekommen hatten, war ein pechschwarzes Gemisch aus Wasser und Kohle...
Die Mutter meines Tageskindes ist überhaupt nicht begeistert, dass ich ihren Sohn heute nicht betreuen kann.
Nachdem die Ärzte nicht mehr weiter wussten, war die letzte Möglichkeit, die Pilze per Taxi zu einem Pilzbeauftragten zu schicken.
Mein Mann war mittlerweile zuhause und durfte die Pilze bei uns im Garten ernten. Der Taxifahrer hat nicht gerade begeistert geschaut als mein Mann ihm eine Dose Pilze gab und ihm erklärte, dass an der Zieladresse eine Dame auf die Pilze wartet.... :D Dann waren die Pilze erstmal 1,5 Stunden im Taxi unterwegs. Nach weiteren 2 Stunden kam dann endlich der Anruf der Dame, die die Pilze bestimmen wollte. -> Behangener Faserling, ein Speisepilz!!!
Welche Erleichterung. Endlich konnten wir die Kinder aus den Gitterbettchen befreien und ihnen etwas zu essen und zu trinken geben. Was für ein Abendteuer. Ich hoffe die zwei haben daraus gelernt. Ich habe den beiden schon so oft erklärt, dass sie nichts draußen essen dürfen ohne zu fragen. Auch heute habe ich es ihnen noch ein paar mal gesagt.
"Ihr dürft draußen nichts essen außer den Erdbeeren und Tomaten in unserem Garten. Und die auch nur wenn sie schon rot sind!!"
Jonathan nickt sehr verständnisvoll und Felicia sagt ganz ernsthaft: "Ja Mama, wir essen nur noch Pilze wenn sie schon rot sind."





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